Liebe Schwester (2002)

Nirgends wird so häufig und so heftig gestorben wie in der Glotze, doch nur selten sprechen TV-Produktionen Themen wie Krankheit, Tod und Verlust auf angemessene Weise an. Hannah Hollinger (Buch) und Matti Geschonneck (Regie) ist es gelungen – mit einer vordergründig ganz einfachen Geschichte: Judith (Anja Kling) ist unheilbar an Krebs erkrankt und besucht zum ersten Mal seit Jahren die Liebe Schwester. Lea (Maja Maranow) ist Anwältin in einer Kanzlei und hat gerade ein äußerst lukratives Mandat übertragen bekommen. Von der jüngeren Schwester zunächst im Unklaren über das wahre Ausmaß ihrer Krankheit gehalten, versucht die mitten im Berufsstress steckende Lea, den überraschenden Besuch irgendwie mit ihrem eng gesteckten Terminplan zu koordinieren. Das kann nicht gut gehen: Lea, die toughe Businessfrau, gerät allmählich ins Trudeln. Ein im besten Sinne unaufgeregter Film, der sich auf wohltuende Weise seiner erzählerischen Qualitäten und seiner stilistischen Mittel sicher ist.

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