Ich sehe ihn, wenn er abends am Fenster steht
und den Mond anstarrt,
die Zigarette in der Hand,
ich sehe ihn, wenn er nicht schlafen kann,
wenn er wie ein Tiger im Käfig auf
und ab geht, ich sehe ihn,
wenn er sich hasst,
wenn er dasitzt und wie irre lacht,
über dich und Napalm, Mücken,
ich sehe seine Augen rot
und seine Nägel lang werden,
so lang wie den Weg,
den er zu gehen hat,
ich sehe ihn,
wenn er morgens dem Spiegel
die Zähne zeigt,
wenn er sein Frühstücksei köpft,
ich sehe ihn durch den Regen gehen,
in Gedanken, ich sehe ihn
in fremden Städten,
ich sehe ihn, wenn er vor ihr steht,
wenn sie ihn an ihre Seite nimmt,
wenn ihm der Faden reißt,
ich sehe ihn jeden Tag,
und ich wünschte,
ich wäre wie er.
Aus der Sammlung „Das Geheimnis der hinkenden Enten“, 1987. Illustration: Anne Dingkuhn