Der Freund meiner Mutter (2002)

Der Freund meiner Mutter ist eine Tragikomödie um ein 16-jähriges Hockeytalent, ihre allein erziehende Mutter und deren jüngste intime Bekanntschaft. Dagmar Knöpfel hat im Wesentlichen einen Film über eine Mutter-Tochter-Beziehung in der Krise und die Schwierigkeiten des Erwachsenwerdens inszeniert, der mit der Nachwuchsdarstellerin Nadja Bobyleva sowie Anica Dobra und Jürgen Vogel sehenswert besetzt ist. Nach ihrem Debütfilm „Harte Brötchen“ präsentiert sich die Drehbuchautorin Sylvia Leuker mit einem soliden, aber streng konventionell gestalteten TV-Unterhalter.

Todeslust (2001)

Notdürftig durch etwas Unterwäsche getarnt, schleicht sich Doreen Jacobi als gewiefte Undercover-Polizistin Vanessa in das Privatinstitut des Kamasutra-Lehrmeisters Josef Hecht ein, um dort den bestialischen Mord an dessen ehemaliger Frau und Geschäftspartnerin Monika aufzuklären. Wer nun ob des semantisch irreführend gewählten Titels Todeslust eine Unterrichtseinheit in suizidaler Nekrophilie oder dergleichen erwartet, liegt schief. Michael Keuschs des Öfteren in unfreiwillige Komik kippendes Mörderspiel zeugt einmal mehr von der Unbeholfenheit des Mediums Film gegenüber erotischen Stoffen – und mit indischer Liebeskunst hat es schon gar nichts zu schaffen.

Jagd auf den Schatz der Riesen (2001)

Wer bisher geglaubt hat, dass es sich bei dem Märchen „Jacob und die Bohnenranke“ um eine fantastische Hirngeburt handelt, der sieht sich getäuscht. Der aufwändig produzierte, zweiteilige Justizthriller Jagd auf den Schatz der Riesen belegt, dass der Reichtum auf Erden das Resultat eines vor 390 Jahren begangenen feigen Verbrechens ist, dem nicht nur der liebenswürdige Lulatsch Thunderdell, sondern die ganze Parallelwelt der Großwüchsigen zum Opfer fiel. Wer sich einen Teil seines kindlichen Gemütes bewahrt hat, wird diese mit Matthew Modine, Mia Sara und Jon Voight in den Hauptrollen bestechend besetzte Fantasy- und Abenteuermär von Hallmark Entertainment mit wachsendem Amüsement betrachten.

Wenn die Liebe verloren geht (2002)

Mit einem weiteren Film zum Thema Liebe wartet der gebürtige Berliner Tom Toelle auf, der nun schon seit fast 40 Jahren Regie für das Fernsehen führt. Wenn die Liebe verloren geht stellt die erfolgreiche Werbefotografin Luise ins Rampenlicht, die nach 20 Jahren Ehe von der fortwährenden Untreue ihres Mannes Georg erfährt. Dabei ist ihm ein ungewöhnlich differenziertes Frauenporträt gelungen, das sich ganz auf die Figur der empfindlich verletzten Luise konzentriert und meilenweit vom üblichen TV-Einerlei abhebt. Ulli Philipp in der Hauptrolle ist schlicht eine Offenbarung.

Verdammte Gefühle (2002)

Vom Presseinfo noch als „turbulente Liebeskomödie“ angekündigt, präsentiert sich die haarsträubende Kolportage-Geschichte Verdammte Gefühle als zuweilen unfreiwillig komisches Drama, das Jette Glücklich ganz unglücklich macht. Die allein erziehende Mutter eines nahezu erwachsenen Sohnes und alleinige Chefin eines Ein-Personen-Catering-Unternehmens (Barbara Rudnik) begegnet ihrer großen Liebe Mario alias Thomas Sarbacher wieder, was zu allerlei Gesichtsmuskelübungen seitens der Hauptdarsteller und beinahe sogar zu einer Inzesttragödie führt. Als Drama vollkommen indiskutabel und als Komödie ein schlechter Witz.

Die Kreuzritter (2001)

KirchMedia rief „Es ist Glaubenskrieg!“ und alle, alle kamen: Thomas Heinze (Prinz Roland) ebenso wie Johannes Brandrup (Richard), Thure Riefenstein (Andrew) ebenso wie Alessandro Gassman (Martin), Uwe Ochsenknecht (Corrado) und der alte Glockengießer Armin Mueller-Stahl sowieso. Sogar Franco Nero hat den Weg nach Marokko gefunden, um Die Kreuzritter bei ihrem Kampf um das verlorene Hl. Land zu unterstützen und nahtlos an Erfolge wie „Zwiebel-Jack räumt auf“ anzuschließen. Alles in allem eine vor allem lange und deshalb auf zwei Sendetermine verteilte deutsch-italienische Koproduktion, deren rührige Blutvergießen-ist-böse-Botschaft im Aufwand der nicht enden wollenden Schlachtengetümmel erstickt.