Killer Elite (2011)

In den 1980er Jahren angesiedelter, zum Spionagefall aufgebauschter Actionthriller von Gary McKendry, der, handwerklich solide, aber inhaltlich fragwürdig und verlogen, die privaten Rachegelüste eines omanischen Ölscheichs in den Dienst seiner martialischen Baller- und Prügelgeschichte voller Plattitüden stellt. Gedacht für ein Publikum mit „Eiern aus Stahl“, paart dieser platte Reißer das übliche Geschäftsprinzip seines Genres mit einer Reihe ausgesuchter Grausamkeiten, was auch durch die Mitwirkung echter Schauspieler wie Robert De Niro und Clive Owen nicht aufgewertet werden kann.

Do., 07. Oktober, 20.15 Uhr, TELE 5

Valerian – Die Stadt der tausend Planeten (2017)

Sergeant Laureline, beschäftigt bei einer Zwei-Personen-Eingreiftruppe der Space-Polizei, rettet ihrem Kollegen Valerian mehrfach den Arsch beziehungsweise den Arm – und serviert dem Kaiser der Boulan-Bathor, eingekleidet in einen „etwas übertriebenen Hut“, ihre eigene Schädeldecke mit etwas Zitrone. In einer sehr fernen Zukunft spielendes, stark komödiantisches Sci-Fi-Fantasy-Action-Abenteuerdrama von Luc Besson, das sich in einer Mischung aus futuristischer Postkarten-Fantasie, popkulturellem Kostümball und rauschhafter Bilderflut allmählich dem sympathischen Kern seiner Geschichte annähert. Zweifelhaft für seine übertriebene Technik- und Videospiel-Begeisterung, die dem Zuschauer eine Welt der unbegrenzten Möglichkeiten vorgaukelt, gefällt dieser Film, der nach einem langen Tag im Steinbruch der Atomzeit für etwas Abwechslung sorgt, durch das gelungene Zusammenspiel seiner beiden sarkastisch-tollkühnen Hauptdarsteller.

So., 07. Februar, 20.15 Uhr, RTL

Anon – Mit den Augen des Killers (2018)

Formal betont künstlicher Sci-Fi-Thriller mit Horrorfilm-Elementen, in dem ein gewisser Detective Sal Frieland alias Clive Owen auf die Jagd nach einer unbekannten „Unsichtbaren“ geht, um eine Reihe mysteriöser, per Kopfschuss begangener Morde aufzuklären. Als weiterer Beleg für den Einfluss des Videospiel-Zeitalters auf das Medium Film nur mäßig interessant, entwirft dieser Streifen unter der Regie von Andrew Niccol eine bedrohliche Atmosphäre der totalen gesellschaftlichen Manipulation, zeichnet aber zugleich ein äußerst armseliges Bild einer Menschheit, die sich vornehmlich für Alkohol, härtere Drogen und Edel-Prostituierte interessiert.

Mi., 22. Juli, 23.30 Uhr, ZDF

Children of Men (2006)

Dramatischer Sci-Fi-Actionthriller von Alfonso Cuarón, der seine Schreckensvision einer zukünftigen Welt ohne Kinder am Schauplatz Großbritannien als das Abbild einer restlos verrohten Zivilisation inszeniert, die, zur Rudelbildung neigend, gegenseitig über sich herfällt und als Ausdruck ihrer rabiaten menschlichen Umgangsformen nur noch die gezückte Schusswaffe als Argument zählen lässt. Sehenswert für die Leistungen des gesamten Ensembles, aber auch befremdend für seine unausgegorene Vermischung von vorchristlichen Ritualen, Höhlenmalereien und Beatles-Melodien, nimmt dieser Film die beängstigend-bedrohliche Atmosphäre von Videospielen wie „Fallout 3“ vorweg und gewinnt durch seine Bezüge zur Flüchtlingspolitik seiner Zeit eine ganz eigene gesellschaftspolitische Dimension.

Sa., 25. April, 23.55 Uhr, ZDF Neo