Die Verachtung (1963)

Von der griechischen Tragödie inspiriertes, selbstreflexives Liebesdrama von Jean-Luc Godard, das, zwischen den Dreharbeiten an einer neuen Hollywood-Verfilmung der „Odyssee“ und den Auseinandersetzungen eines Drehbuchautoren mit seiner abtrünnigen Geliebten angesiedelt, einen philosophischen Blick auf das Filmemachen selbst und seine zweifelhafte Bedeutung für das Lebensglück der Menschen wirft. Jack Palance, als amerikanischer Produzent mit einem roten Alfa Romeo unterwegs und unzufrieden mit den ersten Mustern seines deutschen Regisseurs Fritz Lang, schleudert eine Filmrolle gleich einem Diskus von sich und verpflichtet Michel Piccoli, der eigentlich lieber Theaterstücke schreiben würde, mit einer Neufassung des Drehbuchs zu seinem Film. Zurückgekehrt in sein Heim und, wahrscheinlich zwecks Erlangung von Inspiration, in eine Toga gekleidet, macht sich der Autor sogleich ans Werk und zofft sich mit seiner bildhübschen Frau, die es als natürliche Erscheinung erster Güte viel lieber sehen würde, „etwas fröhlich“ zu sein. Ironisch-pessimistisch und hinsichtlich seiner aufgesetzt wirkenden Grundfarben-Dramaturgie eher verstörend als erhellend, verheddert sich dieser kopflastige Film in einem Wirrwarr kunsthistorischer Zitate und antik-erotischer Anspielungen.

Fr., 18. Juni, 0.30 Uhr, Kinowelt TV

Spider-Man 3 (2007)

Überzeugend ironisiertes Sci-Fi-Action-Abenteuer von Sam Raimi, das seinen mittlerweile von Selbstvorwürfen zerfressenen, liebeskranken Titelhelden die dunkle Seite seiner Selbst kennenlernen lässt, als er sich, von einer Eifersuchtsgeschichte angestachelt und von einer symbiontischen Masse aus dem All in den schwarzen „Super-Spidey“ verwandelt, dem wahren Mörder seines Onkels, dem zum „Sandman“ mutierten Flint Marko, und einem Rivalen in Sachen Fotojournalismus stellen muss. Erneut als furiose Mischung aus akrobatischer Action, durchgeknallten Spezialeffekten und einer Prise Melodramatik inszeniert, führt dieser dritte Teil die persönliche Entwicklungsgeschichte seines Superhelden konsequent zu Ende.

Fr., 18. Juni, 20.15 Uhr, RTL2