Von der griechischen Tragödie inspiriertes, selbstreflexives Liebesdrama von Jean-Luc Godard, das, zwischen den Dreharbeiten an einer neuen Hollywood-Verfilmung der „Odyssee“ und den Auseinandersetzungen eines Drehbuchautoren mit seiner abtrünnigen Geliebten angesiedelt, einen philosophischen Blick auf das Filmemachen selbst und seine zweifelhafte Bedeutung für das Lebensglück der Menschen wirft. Jack Palance, als amerikanischer Produzent mit einem roten Alfa Romeo unterwegs und unzufrieden mit den ersten Mustern seines deutschen Regisseurs Fritz Lang, schleudert eine Filmrolle gleich einem Diskus von sich und verpflichtet Michel Piccoli, der eigentlich lieber Theaterstücke schreiben würde, mit einer Neufassung des Drehbuchs zu seinem Film. Zurückgekehrt in sein Heim und, wahrscheinlich zwecks Erlangung von Inspiration, in eine Toga gekleidet, macht sich der Autor sogleich ans Werk und zofft sich mit seiner bildhübschen Frau, die es als natürliche Erscheinung erster Güte viel lieber sehen würde, „etwas fröhlich“ zu sein. Ironisch-pessimistisch und hinsichtlich seiner aufgesetzt wirkenden Grundfarben-Dramaturgie eher verstörend als erhellend, verheddert sich dieser kopflastige Film in einem Wirrwarr kunsthistorischer Zitate und antik-erotischer Anspielungen.
Fr., 18. Juni, 0.30 Uhr, Kinowelt TV